Synthetische Zusatzstoffe im Hundefutter

Synthetische Zusatzstoffe im Hundefutter

Worin besteht der Unterschied zwischen synthetischen und natürlichen Vitaminen?


Im ersten Teil unserer Blogartikel Reihe zum Thema "Synthetische Zusatzstoffe im Hundefutter" haben wir euch bereits erläutert woran ihr erkennen könnt, ob solche Stoffe in eurem Hundefutter enthalten sind.

Um schlussendlich die Auswirkungen auf den Körper des Hundes zu verstehen, müssen wir zunächst einen kleinen Exkurs in die Wirkungsweise der künstlich

hergestellten und natürlichen Vitamine machen.


Unterschiede zwischen natürlichen und synthetischen Vitaminen


Die Verdauung und der Stoffwechsel des Hundes sind von Natur aus eingestellt auf natürliche Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.

Daher kann der Körper auch ganz genau unterscheiden, ob es sich um natürliche oder synthetische Stoffe handelt, die mit der Nahrung aufgenommen werden. Die Natur hat sich da ein ausgeklügeltes System geschaffen, welches nicht so einfach ausgetrickst und umgangen werden kann.


Oft wird davon ausgegangen, dass die künstlich erzeugten Stoffe die selbe chemische Struktur haben, wie die Natürlichen, doch dem ist nicht immer so. Es handelt sich häufig um eine nicht vollkommen identische Kopie, bei der Bausteine in eine andere Reihenfolge gebracht wurden oder ein Element eine andere Ausrichtung hat, als das natürliche Original.

Und selbst wenn sie die selbe chemische Struktur haben, so scheinen sie doch offensichtlich anders auf den Organismus zu wirken.

natürliche Vitamine

Wir erleben immer wieder, dass es bei der Umstellung auf unser Futter zunächst zu erhöhtem Kotabsatz, breiigem oder schwarzen Kot oder auch zu vermehrtem Trinken und Geruch am Hund kommt. Für uns ganz klar Entgiftungserscheinungen, da die meisten Hunde natürliche Vitamine überhaupt nicht mehr gewöhnt sind. Die Symptome regulieren sich in der Regel nach einigen Wochen, wenn die Umstellung vollständig abgeschlossen wurde.

Ein weiterer Unterschied zwischen synthetischen und natürlichen Vitaminen liegt im inhaltlichen Aufbau.

Ein natürliches Vitamin besteht immer aus einem Komplex und ist eingebunden in natürliche Begleitstoffe, wie zum Beispiel wichtige Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe. Und nur in dieser Kombination können sie auch vom Organismus in den richtigen Mengen verarbeitet werden. Synthetische Vitamine liegen in einer isolierten Form vor und müssen beim Verzehr vom Körper nicht von anderen Nährstoffen gespalten werden. So gelangen sie häufig auch in viel zu hohen Mengen in die Blutbahn und es entsteht eine Überversorgung, die gesundheitliche Schäden nach sich ziehen kann. Mehr dazu in unserem 3. Teil über die möglichen Auswirkungen von synthetischen und technologischen Zusatzstoffen.

künstliche Vitamine

Vitamine und ihre Wirkungsweise

Bei Vitaminen denken wir als Verbraucher ja immer direkt: "Oh super, die sind gesund und sicherlich wertvoll für meinen Hund". Im Prinzip ist das auch so aber eben nur in natürlicher Form und auch nur bestimmte Vitamine sind von Nöten.

Schauen wir uns mal die gängigen Vitamine an, die dem Hundefutter meist hinzugefügt werden und zwar Vitamin A, D und E:


Vitamin A:

Vitamin A gehört zu der Gruppe der fettlöslichen Vitamine, kann in der Leber gespeichert werden und ist u.a. wichtig für den Knochenstoffwechsel, die Bildung des Sehpurpurs, den Aufbau von Haut und Schleimhäuten, sowie die Fortpflanzungsorgane.

Die gängigsten Stoffe, die uns unter dem Begriff Vitamin A bekannt sind, sind Retinol, Retinal und Retinsäure, wobei Retinol die biologisch aktivste Form darstellt. Es werden jedoch nach wie vor immer wieder neue Substanzen entdeckt, die Vitamin A-Wirksamkeit haben.

Auch die Karotinoide, wie z.B. Beta-Karotin sollten zum Vitamin A Komplex dazu gezählt werden, da der Körper in der Lage ist aus diesen Pro Vitaminen aktives Vitamin A selber herzustellen. Es sollten also alle Vitamin A wirksamen Komponenten bei einer Analyse berücksichtigt werden und nicht nur das aktive Vitamin A (meist Retinol).

Vitamin A finden wir ausschließlich in tierischen Lebensmitteln. Vor allem in Leber und Lebertran ist besonders viel Vitamin A enthalten. Aber auch Milch, Käse und Eier sind gute Lieferanten.

Beta-Karotin dagegen ist in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Ganz vorne liegen hier Süßkartoffeln, Karotten, Kürbis, Spinat, Pfirsiche, Mango, Löwenzahn, Petersilie, Brennnesseln, Kresse, Honigmelone, Broccoli, Amaranth, Chicoree und Kohl. Auch frisches Gras liefert übrigens Beta-Karotin.

Ein Mangel an Beta-Karotin bzw. Vitamin A ist eher nicht zu erwarten aber dennoch werden vielen Futtermitteln sehr hohe Mengen von synthetischem Beta-Karotin und Vitamin A hinzugefügt, um vorgegebenen (für uns fragwürdigen) Bedarfswerten zu entsprechen. Beta-Karotin dient hierbei vor allem zum Haltbarmachen des Futters und wird dem Verbraucher als natürliches Antioxidans schmackhaft gemacht. Von natürlich ist das aber weit entfernt!

Vitamin D:

Vitamin D wird zwar historisch als Vitamin bezeichnet aber es handelt sich laut dem Lebensmittelchemiker Udo Pollmer in Wirklichkeit um die Vorstufe eines Hormons! Fraglich ist jedoch, ob es sich als Hormon so gut verkaufen lassen würde, wie als Vitamin....

Es spielt eine entscheidende Rolle im Calcium- und Phosphatstoffwechsel und ist wichtig für Knochenwachstum und -erhaltung.

Vitamin D kann vom menschlichen Körper über die Haut in Verbindung mit Sonnenlicht (UVB-Strahlen) bei Bedarf selber produziert werden. Der Großteil der Fachliteratur geht davon aus, dass das auch beim Hund der Fall ist. Jedoch gibt es darüber auch kontroverse Diskussionen, ob das aufgrund des Fells möglich ist oder nicht.

Der Bedarf an Vitamin D hängt sehr stark vom Kalzium-Phosphor Verhältnis im Futter und der Konzentration dieser beiden Mineralien ab. (Ohne Aktives Vitamin D kann das Kalzium aus dem Futter auch nicht genutzt werden.) Außerdem spielt das Alter des Hundes eine große Rolle. Hunde im Wachstum benötigen z.B. wesentlich mehr Vitamin D als ein ausgewachsener Hund.

Vitamin D findet man vor allem in Leber, Lebertran, Fisch, Eiern (Eigelb), Käse, Milch, Butter und tierischem Gewebe.

Für alle, die sich für das Thema Vitamin D interessieren, haben wir hier einen Link zu einem sehr aufschlussreichen Video von Udo Pollmer.

Fisch enthält Vitamin D

Vitamin E:

Bei natürlichem Vitamin E handelt es sich nicht um eine Einzelsubstanz, sondern um einen ganzen Komplex, der aus 16 bisher identifizierten, unterschiedlichen Substanzen besteht. (Aufgrund ihrer antioxidativen Eigenschaften sind hier vor allem die jeweils vier Tocopherol- und Tocotrienol-Verbindungen zu nennen.)

Bei dem synthetisch hinzugefügten Vitamin E handelt es sich allerdings nur um eine der 16 Substanzen, nämlich um alpha-Tocopherol. Somit wird auch nur diese eine Substanz bei den Analysen bezüglich der Bedarfswerte berücksichtigt. Wie man sich vorstellen kann ist die Wirksamkeit des natürlichen Vitamins mit seinen diversen Substanzen aber sicherlich höher, als die des synthetischen mit nur einer Substanz.


Insgesamt gibt es weit über 1000 weitere natürliche Vitamine, die eine Rolle für die verschiedensten Abläufe und Funktionen im Körper des Hundes spielen und die für die Gesundheit wichtig sind. Diese finden jedoch bei der Berechnung von Bedarfswerten komischerweise keine Rolle.

Warum ist das so? Sind sie nicht wichtig für eine ausgewogene und gesunde Ernährung bzw. für die Gesundheit des Organismus?

Böse Zungen behaupten das wäre reine Verkaufsstrategie der Futtermittelindustrie. Dazu muss sich unserer Meinung nach aber jeder Hundehalter seine eigene Meinung bilden.

Des weiteren sollte das Augenmerk bei der Ernährung des Hundes auch nicht nur auf Vitamine gelegt werden. Auch andere essentielle Nährstoffe wie Aminosäuren, Fettsäuren und Spurenelemente sind notwendig, wenn man den Hund gesund ernähren und Mangelerscheinungen vorbeugen möchte.


Im 3. Teil unserer Beitragsreihe zum Thema Synthetische Zusatzstoffe im Hundefutter gehen wir dann auf die möglichen Auswirkungen dieser Stoffe ein.

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